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Ahnenforschung Birgit Hüttebräucker

Herscheider Familiennamen

Einige der Familiennamen, die in Herscheid vorkommen, kann man gut erklären. Dabei handelt es sich um die Namen, die sich auf einen Herscheider Ortsteil beziehen. Da wären: Alfringhaus, Birkenhof, Brenscheid, Däumer ,Germelinghaus, Herfel, Kalthof, Katerlöh, Marlinghaus (auch Morlinghaus), Räringhaus, Sirringhaus, Verse, Vogelsang, Waldminghaus.

Familiennamen, die in Herscheid häufig erwähnt wurden und vermutlich aus dem Bereich Lüdenscheid stammen sind: Baberg, Brüninghaus und Wigginghaus.

Zu weiteren Familiennamen die in Herscheid häufiger genannt werden habe ich in verschiedenen Büchern Erklärungen gefunden, die ich nachfolgend aufführe. Da nicht zu jedem Familiennamen etwas gefunden wurde, handelt es sich hier nur um einen Teil. Sollte jemand Ergänzungen haben, einfach eine Mail an mich senden.

Alberts: patronymische Bildung (starker Genitiv zu Albert)

Assmann, Aßmann: mit dem Suffix -mann gebildete Koseform zu Erasmus

Bräucker, Bröcker: Ableitung zu Brock, Brauck (Bruch = Wohnstättenname, tiefliegende, von Wasser durchbrochenen, mit Gehölz bestandenen Ebene

Brinkmann: Ableitung auf -mann zu Brink. Brink= Wohnstättenname zu dem in Norddeutschland sehr häufigen Flurnamen Brink (Bedeutung Brink=mittelniederdeutsch Hügel, Abhang; auch Rand, Rain Grasanger, Weide)

Cord(t)[auch Koerdt]: auf eine durch Zusammenziehung entstandene niederdeutsche Form von Konrad zurückgehender Familienname.

Fröhling: niederdeutsche Form von Frühling

Funke: 1: Berufsübername für den Schmied, 2. Übernahme für einen kleinen lebhaften, beweglichen, leicht auffahrenden Menschen.

Geck: Übername alberner Mensch, Narr.

Groll: 1. Übernahme zu mittelhochdeutsch grolle “Groll” für einen zornigen Menschen. 2. Herkunftsname zu dem Ortsnamen Groll (Westfalen).

Grüber: Ableitung zu Grub, Grube.

Hüttebräucker: Zusammengesetzter Name aus “Hütte” als Arbeitsplatz (in diesem Fall Eisenverhüttung) und “Brauck” (siehe Bräucker)

Kersting: patronymische Bildung auf -ing zu Kerst.

Krugmann: (Krogmann, Krug) Krugmacher oder Händler, auch Berufsname für den Gastwirt.

Köster: auch Koster Niederdeutsch Amtsnamen .Aufseher der kirchlichen Kleiderkammer, dann Küster.

Lohmann: Ableitung auf -mann von “Loh”. “Loh” = Wohnstättenname Gehölz, Busch, Waldwiese, Waldaue.

Meister: Standesname, Amtsname oder Übername. Lehrer, Gelehrter, Künstler, Handwerksmeister, Aufseher, Vorgesetzter, Bürgermeister.

Mertens: patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Merten

Naber: 1. Übername zu Nachbar. 2. Aus dem Heiligen Nabor hervorgegangener Familienname. 3. Vereinzelt Herkunftsname zu den Ortsnamen Naber (NRW)

Pieper:  Piper Berufsname zu mittelniederdeutsch piper “Pfeifer; Spielmann.

Plankemann: Planck = Wohnstättenname, mittelhochdeutsch Planke = Plankenzaun, Befestigung.

Prühs: Pruss, Pruß, Prüss, Prüß = Preusse.

Raulf: auf eine zusammengezogene Form von “Rudolf” zurückgehender Familienname.

Scheve: Schewe 1. Übernamen zu mittelniederdeutsch schef = Schief, schräg, übertragen verkehrt, unrecht, schlecht, vom Magen: leer. 2. Berufsübernamen für den Flachsbrecher oder -hechler bzw. Übernamen zu mittelniederdeutsch scheve = Schäbe, die beim Brechen und Hecheln abfallenden Splitter des Flachses, übertragen etwas sehr geringes

Schmidt: Berufsname für Schmied

Schönebeck: Herkunftsname zu den Ortsnamen Schönebeck (Hamburg, Nordrhein Westfalen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, ehem.Pommern/jetzt Polen.

Schöttler: Berufsname für Schüsselmacher.

Schröder [auch Schroer,Schröer]: dieser Berufsname steht in Deutschland an 16. Stelle in der Häufigkeitsrangfolge. Er ist häufiger in Nord- als in Süddeutschland. Im Norden überwiegt er im größten Teil Brandenburgs, in Schleswig-Holstein, in Niedersachsen nördlich von Hannover und im anschließenden Teil Westfalens. 1. in Norddeutschland geht dieser Familienname auf mittelniederdeutsch schröder, schraer zurück und meint hauptsächlich den Schneider daneben auch den Wein und Bierverlader. 2. Im südlichen Teil des deutschen Sprachgebiets ist Schröder eine Schreibvariante von Schröter.

Schulte: niederdeutscher Amtsname zu mittelniederdeutsch schulthete, schulte, “der Verpflichtungen befiehlt, Schultheiß, Schulze”. In Westfalen bezeichnet Schulte einen Großbauern, den Besitzer eines großen Hofes.

Schürmann: 1. Meist Wohnstättenname bzw. Berufsname auf -mann zu mittelniederdeutsch schure “Scheune” für jemanden, der an der Scheune wohnte oder dort arbeitete. 2. Herkunftsname zu dem Ortsnamen Schüren (Nordrhein-Westfalen, Saarland). 3. Übername bzw. Wohnstättenname auf -mann zu mittelniederdeutsch schur = Schutz, Schirm; Scheuer, Schuppen.

Specht: Übername zu mittelhochdeutsch. speht, mittelniederdeutsch specht “Specht” oder zu mittelhochdeutsch speht “Schwätzer”

Spielmann: Berufsname ,fahrender Sänger, Musikant, Gaukler”.

Stahlschmidt: Berufsname zu mittlehochdeutsch stahelsmit “ Stahlschmied”

Stamm: Übername “Stamm, Baumstamm, Geschlecht, Abstammung”

Vormann: niederdeutscher Berufsname zu “Fuhrmann”.

Vedder: niederdeutscher Übername zu Vetter. Verwandtschaftliche Bezeichnung.

Voss, Voß: Niederdeutsche, auf mittelniederdeutsch vos “Fuchs; Fuchspelz; schlauer Mensch.

Wever: 1. Berufsname für Weber. 2. Herkunftsname zu dm Ortsnamen Wewer in NRW

Winkel: 1. Wohnstättenname zu “Winkel, Ecke; abseits gelegener, verborgener Raum” 2. Herkunftsname zu den häufigen Ortsnamen “Wink(e) Winkeln”.

Wulf: 1. Übername zu Wolf, bildlich gieriger, grausamer Mensch. 2. Auf eine Nebenform von Wolf zurückgehender Familienname.

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